Männergesangverein "Eintracht" 1856 Friedberg Fauerbach
Männergesangverein "Eintracht" 1856Friedberg Fauerbach

Geschichte zu über 160 Jahre

Männergesangvereins "Eintracht" 1856

Friedberg - Fauerbach

Vorwort

 

Der älteste Verein im Stadtteil Fauerbach

Männergesangverein "Eintracht" 1856 Friedberg – Fauerbach -

konnte im Jahre 2016 sein 160jähriges Jubiläum begehen. Aus der reichhaltigen Vereinsgeschichte sollen hier die Hauptdaten und bemerkenswertesten Einzelheiten in dem langjährigen Zeitgeschehen des Vereins kurz und verständlich wiedergegeben werden.  Dazu ist zu bemerken, dass die Vereinschronik bis zum Anfang des vorigen Jahrhunderts nur aus dem Gedächtnisschatz, der drei damals schon 80jährigen Vereinsgründern Heinrich Sang 3., Heinrich Philippi und Karl Neisel, gesammelt und geschrieben wurden. Der im Jahre 1907 dem Verein beigetretene Sangesbruder Heinrich Webermeier, später von 1919 bis 1945 langjähriger 1. Vorsitzender, scheute keine Mühe und Arbeit, die gesamte Vereinschronik schriftlich zu erhalten. Denn im Jahre 1880, also 24 Jahre nach der Gründung, wurden durch eine Feuersbrunst alle Unterlagen, Bücher, Noten usw. des Vereins vernichtet.  Dass wir heute dennoch Kenntnis von der Vereinstätigkeit haben, ist allein der Verdienst unseres lieben Sangesbruders Webermeier.  Ihm auch an dieser Stelle zu danken, ist uns allen ein Bedürfnis.

1856  --  1906

 

Es war im Juli 1856 als der neue, frisch eingesetzte Lehrer Söllner die Fauerbacher jungen Männer zusammenrief, um in ihnen die Freude und Lust am Chorgesang zu wecken.  Seine Worte waren auf fruchtbaren Boden gefallen. Am ersten Sonntag im August 1856 wurde der Gesangverein unter dem Namen "Eintracht" von 24 sangesfreudigen Mitgliedern aus der Taufe gehoben. Da es an einem Vereinslokal in Fauerbach fehlte, fanden die ersten Singstunden unter der Leitung von Lehrer Söllner in der alten Schule statt. „Eintracht und Liebe gab uns die Macht“ war das erste Lied, das die Sänger des neuen Chores einstudierten.

Der monatliche Beitrag betrug damals 15 Kreuzer. Später konnte er auf 9 Kreuzer ermäßigt werden.  Für seine Tätigkeit wurde der Dirigent jährlich durch ein Geschenk entschädigt, so im Jahre 1858, im Hinblick auf seine bevorstehende Hochzeit, durch ein Sofa.  Zur Tätigkeit des Dirigenten gehörte damals auch das Schreiben der Notenblätter für die Sänger. 1858 wurde in Friedberg ein gebrauchter Flügel angeschafft, der aber bei der Feuersbrunst im Jahre 1880 in Flammen aufging.  Die erste Fahne wurde 1861 in Heldenbergen für 150 Gulden gekauft. Sie gehörte ursprünglich einem jüdischen Gesangverein und wurde zur Fahne für die “Eintracht“ umgestaltet. 

 

Am 2. August 1861 wurde dann das erste Sängerfest des Vereins mit der Fahnenweihe verbunden. Die Weiherede hielt der damalige 1. Vorsitzende Heinrich Scheuermann.  Ihr Text ist heute noch urkundlich erhalten, und sie ist das einzige Dokument, das uns aus den ersten sechs Jahren der "Eintracht" verblieben ist.  Das erste Sängerfest des Vereins wurde auf der Pfingstwiese (heute: Grundstück nördlich des Sportplatzes)  bei herrlichem Wetter abgehalten.  Gastvereine waren aus Dorheim, Schwalheim, Bruchenbrücken und Nieder-Wöllstadt gekommen.  Alljährlich wurde ein Ausflug in das Ossenheimer Wäldchen gestartet, wo man zusammen mit anderen Gesangvereinen aus der näheren Umgebung einige frohe Stunden verbrachte.  Auch am Sängerbundesfest des damaligen ersten Wetterauer Sängerbundes im Jahre 1864 in Beienheim beteiligte sich unsere "Eintracht", ebenso im folgenden Jahr beim Bundesfest in Vilbel.  Nach den Kriegswirren des Jahres 1866 hat Joh. Wilhelm Sang die Leitung des Vereins übernommen. Zusammen mit Fauerbacher Mädchen wurde ein gemischter Chor gestaltet, doch man erkannte gar bald, dass damit die innere Ruhe und Harmonie des Vereins merklich gestört wurde, und die weiblichen Mitglieder des Chores wurden bald wieder ausgebootet.

 

Bis 1870 verlief das Vereinsleben in ruhigen Bahnen. Es wurde nur durch den deutsch-französischen Krieg kurz unterbrochen, um danach aber wieder einen schönen Aufschwung zu erleben.  Mehrere neue Sänger traten dem Verein bei. Die "Eintracht", die an mehreren Sängerfesten teilnahm, entwickelte sich zu einem guten Klangkörper und zielbewussten Gesangverein. 1880 wurde dann durch die bereits erwähnte Feuersbrunst das gesamte Inventar des Vereins ein Raub der Flammen.  Welch schwerer Schicksalsschlag!  Aber Dank des Idealismus' der Fauerbacher Sänger wurde der Chorgesang bereits ein Jahr später wieder aufgenommen.  Hier seien vor allem die Sangesbrüder Gerhard Rasch, Georg Walter, Bernhard Haas, Karl Kost, Joh.  Wilh.  Sang, Wilhelm Loth, Karl Bopp und Karl Neisel genannt, deren Initiative es zu verdanken war, dass das Vereinsleben wieder in Fluss kam.  Als Nachfolger des Vorsitzenden Sang wurde Karl Kost gewählt und als Dirigent Johann Heng aus Friedberg gewonnen.  Neues Vereinslokal wurde der Saal des W. Chr.  Sang in der Kirchgasse.  Neben mehreren Sängerfesten wurde 1882 das Bundesfest in Ober-Wöllstadt besucht.  Es schien, als sollte die Entwicklung der "Eintracht" durch nichts gestört werden.  Familienausflüge wechselten ab mit Sängerfesten, und manch schönes Erlebnis blieb in der Erinnerung haften.

Karl Kost stand dem Verein bis 1886 vor. Ihm folgte Karl Bopp. Unter dessen Führung wurde ein Sängertreffen bei dem Gesangverein "Eintracht" Ockstadt besucht. Bei Apfelwein, Bier und Gesang gab es schöne Stunden am Kirschenberg.  Auch beim Sängerbundesfest in Dorn-Assenheim waren wir vertreten.  Assenheim feierte sein 50jähriges Sängerjubiläum, und unsere "Eintracht" marschierte unter ihrem neuen Dirigenten Mörschardt in einheitlicher Kleidung und mit weißem Schlapphut und blauer Halsbinde im Festzug mit.  So kam das Jahr 1906 heran, in dem die "Eintracht" ihr erstes halbes Jahrhundert, zum Ruhme des Gesangs und zur Freude seiner Mitglieder, vollbracht hatte. 21 Gastvereine kamen zum Jubelfest. Die gesanglichen Darbietungen erfreuten jedes Sängerherz.  Leider wurde das Fest gegen 16.00 Uhr am Nachmittag durch einen wolkenbruchartigen Regen empfindlich gestört. Doch wurde bis zum Abend Dank der Mithilfe der Fauerbacher Bevölkerung, der Festplatz wieder passierbar gemacht. So kam die tanzfreudige Jugend doch noch zu ihrem Recht.

1907  --  1931

 

  Ab 1907 hatte der ehemalige Regimentskapellmeister Friedrich Kern die Stabführung in der "Eintracht".  Von ihm stammen mehrere Kompositionen, die heute noch in vielen Vereinen gesungen werden.  Unter seiner Leitung lebte der Verein förmlich auf. Kern verstand es auch, mit Schwung und Humor Unterhaltungsabende zu gestalten und Ausflüge nach Braunfels/Lahn, Weilburg, Gießen und Alzenau auszurichten. Gelegentliche Regenfälle bei solchen Veranstaltungen konnten die Stimmung der Sänger nicht trüben. Ende 1909 wanderte Kern nach Amerika aus.  Dann übernahm Herr Roth aus Heldenbergen unsere "Eintracht". Unter seiner Leitung wurde das Sängerfest der "Euphrosine" in Heldenbergen besucht.  Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges kam die Sangestätigkeit quasi zum Erliegen, da der größte Teil der Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Nur mit ein paar wenigen Sängern, die noch erreichbar waren, wurde noch einmal unter der Leitung von Herrn Anton Heide im Frühjahr 1915 am Grabe des 1. Vorsitzenden Karl Bopp gesungen. Bei vereinzelten Auftritten der kleinen Sängergruppe in der Folgezeit des 1. Weltkrieges stellte sich Lehrer Henkel als Dirigent zur Verfügung. Der Krieg ging auch am Verein nicht spurlos vorüber. Rudolf Bunn kehrte nicht mehr in die Heimat zurück. Nur langsam kam nach Kriegsende wieder Leben in den Verein, denn eine schwere Wirtschaftskrise erschütterte damals unser Vaterland.  Am 25.  Januar 1919 wurde unter der Leitung des Sangesbruders Webermeier die erste Vollversammlung nach dem Kriege abgehalten. Die Veranstaltung fand im neuen Vereinslokal von Friedrich Haas statt.  Neuer Dirigent wurde Studienrat Kuhn, 1. Vorsitzender Heinrich Webermeier, der dieses Amt praktisch schon seit 1909 innehatte, da die damaligen Vorsitzenden oft durch Krankheit verhindert waren, ihr Amt auszuüben.  Der Leser dieser Chronik wird feststellen, dass sich der Name Webermeier ab 1907 wie ein roter Faden durch die Vereinsgeschichte zieht.  Er und seine geliebte "Eintracht" waren unlöslich miteinander verbunden.  Ab 1919 wurde unser Verein zu einem der stärksten und fähigsten Vereine der Wetterau. Bei der Gründung des Wetterauer Sängerbundes am 24.  Mai 1921 im Saale der "Loreley" in Fauerbach setzte sich fast die Hälfte des Vorstandes aus Mitgliedern der "Eintracht" zusammen, darunter der Dirigent Kuhn, Georg Heil und Heinrich Webermeier.

 

Die Inflation ging an der "Eintracht" spurlos vorüber, da sich die Landwirtschaft betreibenden Mitglieder in dieser Zeit glänzend bewährten.  Das Wertungssingen 1923 in Ockstadt war ein voller Erfolg.  Auch der Sängerwettstreit in Büdingen und Bad Nauheim endete mit dem 4. bzw. 1. Platz.  Dirigentenpreise, Klassen- und Ehrenpreise legten in den nächsten Jahren Zeugnis ab von der zielbewussten und disziplinierten Sängerarbeit. “Ohne Schweiß kein Preis“, dieses Wort gilt auch im Gesangverein.  Ernste Arbeit und Konzentration sind die Voraussetzungen für den Erfolg eines Chors. 1928 gab Studienrat Kuhn die Leitung des Vereins ab, und Lehrer Mohr aus Dorheim übernahm den Dirigentenstab. Allmählich wurden die Vorbereitungen zum 75jährigen Bestehen der "Eintracht" getroffen, und am 11. Juni 1931 war es dann soweit.  Trotz der Wirtschaftskrise der 30er Jahre war das Fest Dank der Mitarbeit sämtlicher Fauerbacher Vereine ein voller Erfolg.

 

Unter der Leitung von Sangesbruder Fritz Sommer wurde der Festplatz hergerichtet, als ob er ein Jahr lang als Festplatz dienen sollte.  Fauerbach war festlich geschmückt, und der Wettergott tat sein Übriges.  Das Fest stand unter der Schirmherrschaft des damaligen Bürgermeisters der Stadt Friedberg, Dr. Seyd.  An diesem Jubeltage wurde auch die zweite Vereinsfahne geweiht, mit deren Entwurf sich Gewerbelehrer Karl Sommer ein bleibendes Denkmal geschaffen hat.  Vom Hessischen Sängerbund war Ministerialrat Dr. Siegbert aus Darmstadt erschienen.  Geehrt wurden mehrere Sänger für 50-, 40- und 25jährige treue Mitarbeit. 16 Vereine nahmen am Wertungssingen teil, welches in zwei Sälen stattfand.  Das Fest war ein wahres Volksfest und einige der heutigen Mitglieder denken gern daran zurück.  Den Abschluss bildeten die Fauerbacher Turner mit einem wundervollen Turner-Feuerwerk. In der Presse wurde das Fest in einer  Nachbetrachtung von  "Unkel Kunneroad" lobend in seinem „gebündelten Lesholz" erwähnt.

1932  --  1956

 

Ende 1931 wechselte die "Eintracht" ihr Vereinslokal und zog in die Wirtschaft Billasch (Witwe).  Das Leben ging weiter, und die besuchten Veranstaltungen wechselten in bunter Folge ab.  Das Sänger-Bundesfest in Frankfurt am Main wurde mit einer Abordnung besucht und die "Goethe-Plakette" entgegengenommen.  Mit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus erhielt der Verein mit Herrn Dauth, Windecken, einen neuen Dirigenten. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm der Verein einen weiteren Aufschwung.  Ausflüge an den Rhein, aber auch in die nähere Umgebung folgten. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Vereinstätigkeit gelähmt. Man kam überein, in wichtigen Fällen mit dem Fauerbacher Doppelquartett zusammen zu arbeiten.  Schließlich kam der Gesang ganz zum Erliegen. Die Vereinsführung lag bis dahin noch in den Händen von Heinrich Webermeier.

Durch Bombenangriffe gegen Ende des Krieges wurde unser Fauerbach stark in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Opfer unter der Bevölkerung waren zu beklagen. 1946 gelang es nach schwierigen Verhandlungen mit der Militärregierung, unter der Leitung von Karl Wetzstein als neuem 1. Vorsitzenden, den Übungsbetrieb wieder aufzunehmen. Als Chorleiter stand wieder Herr Dauth zur Verfügung. Der erste Liedertag wurde in Bruchenbrücken besucht, und am Sonntag nach Weihnachten fand der erste Familien-Abend statt.  Kurz danach gab Chorleiter Dauth die Führung des Vereins ab, und Chorleiter W. Klaus aus Friedberg wurde unser neuer Dirigent. Unter ihm errang der Verein wieder schöne Erfolge bei auswärtigen Vereinen und bei eigenen Veranstaltungen.  Inzwischen übernahm H. Horn den Vorsitz im Verein.  Lobend zu erwähnen ist auch das mustergültige Zusammenwirken mit dem Friedberger Gesangverein "Vorwärts" in dieser Zeit, mit dem unser Verein mehrere öffentliche Veranstaltungen durchgeführt hat.  Es zeigte sich, dass beide Vereine unter der Gesamtstabführung von Werner Klaus zu großen Leistungen fähig waren. Freud und Leid wechselten ab, und mancher Sänger wurde in den letzten Jahren zu Grabe getragen, u. a. Georg Heil, A. Ulrich, W. Bopp und der langjährige 2. Vorsitzende H. Schäfer. H. Horn musste aus beruflichen Gründen 1949 sein Amt als 1. Vorsitzender abgeben und Fritz Schad wurde sein Nachfolger.  Nach dem Abgang des Chorleiters Klaus wurden vorübergehend die Herren Weber und Hofmann aus Friedberg als Dirigenten gewonnen.  Ab Anfang 1953 übernahm dann Oberlehrer Ludwig aus Friedberg den Dirigentenstab der "Eintracht".  Sein Schwung und Idealismus gewannen dem Verein viele Jugendliche als neue Mitglieder.

Viele Sängerfeste und Wertungssingen in der näheren und weiteren Umgebung wurden besucht u.a. Harheim, Assenheim, Nieder - Rosbach, Schwalheim. Im Sommer 1955 ging der jährliche Familienausflug nach Biedenkopf, der langjährigen Wirkungsstätte unseres Dirigenten.  Mit dem dortigen Gesangverein wurden freundschaftliche Bande geknüpft, in der Hoffnung, diese noch recht lange zu erhalten.

Das Jubiläumsjahr 1956  – 100 Jahre MGV “Eintracht“ -  war ein voller Erfolg. 3 Tage Fest mit einem Wertungs- und Freundschaftssingen, einem großen Festzug und anschließendem Volksfest. Am Sonntagabend wurde die Stimmung durch ein schweres Gewitter gedämpft.  Aber es war trotzdem sehr schön.

Im gleichen Jahr wurden noch einige Gegenbesuche bei befreundeten Vereinen

durchgeführt.

1957  --  1981

 

Das Jahr 1957 begann mit einem Wertungssingen in Bad Vilbel und einem Chorkonzert in Verbindung mit der Feuerwehrkapelle Friedberg  im Burggarten, das bei der Bevölkerung sehr großen Anklang fand.  Es folgten Freundschaftssingen in Weckesheim und Assenheim.  Bei der Einweihung der Turnhalle des TSV Friedberg – Fauerbach, die in Eigenhilfe erbaut wurde, wirkten wir aktiv mit.

 

Ein ganz besonderes Ereignis im Jahre 1959 war die Verleihung der Zelterplakette durch den hessischen Kultusminister in Wiesbaden.  Im gleichen Jahr wirkten wir bei der 50-Jahrfeier des FC Olympia und beim Sängerfest in Heuchelheim mit.

Es wurde aber auch wieder von 3 Todesfällen überschattet. Unser Ehrenpräsident Heinrich Webermeier und die Ehrenmitglieder Karl Sommer und Karl Lang mussten wir zu Grabe tragen.

 

Im Juli 1961 besuchten wir das Sängerfest in Ober-Wöllstadt. Das Doppelquartett Friedberg-Fauerbach feierte sein 40jähriges Bestehen.

In den folgenden Jahren wurden viele Freundschaftssingen, Pokalsingen und Sängerfeste besucht. An vielen Geburtstagen und Familienfeiern wurden Ständchen gebracht. Unter anderem feierte unsere Vereinswirtin Lina Billasch im Jahre 1962 ihren 80. Geburtstag.

Zu Beginn des Jahres 1963 sangen wir in der Fauerbacher Kirche anlässlich der Anwesenheit von Kirchenpräsident Dr. M. Niemöller.

 

Das Jahr 1967 brachte einen Wechsel an der Spitze des Vorstandes mit sich.

Fritz Schad I. stellte sein Amt nach 18 Jahren zur Verfügung und Horst Neurath wurde als neuer 1. Vorsitzender gewählt. Fritz Schad I. wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Zum ersten Mal wurde auch ein echtes Schlachtfest gefeiert,  das von diesem Zeitpunkt an über mehrere Jahre zum bleibenden Ereignis wurde.

 

Eine Neuerung wurde 1973 in das Vereinsleben aufgenommen und zwar der Wandertag.  Unter dem Motto "Trimm dich, lauf mal wieder" wanderten die Sangesbrüder mit Anhang nach Ossenheim und in späteren Jahren nach Ockstadt. Unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Horst Neurath wurde eine sagenhafte Erbsensuppe gekocht. Alle Beteiligten waren sich einig, das muss ein fester Bestandteil des Vereinsgeschehens werden, und dieses ist es auch geworden.

 

Am 11. 03.1974 verstarb nach einem kurzen schweren Leiden unser langjähriger Dirigent Werner Klaus.  Auch von unserem lieben Sangesbruder Fritz Schmidt mussten wir Abschied nehmen.

 

Mit Werner Huhn, der inzwischen als Dirigent die Eintracht übernommen hatte, trat eine Wende in gesanglicher Hinsicht ein.

Wir nahmen am Freundschaftssingen in Rockenberg und nach langer Zeit wieder an einem Kreiswertungssingen in Wölfersheim teil.

Unser Verein bzw. die Eintrachtspatzen nahmen mit einem Motivwagen zum ersten Mal am Friedberger Fastnachtszug teil. Ab 1976 wurden vom Verein zur Pflege der Geselligkeit jährlich eine Mehrtagesfahrt in schöne Urlaubsgegenden durchgeführt.

Anlässlich unseres 120jährigen Bestehens luden wir zu einem Liederabend ein.  Er war ein voller Erfolg, 18 Vereine aus der näheren Umgebung nahmen teil.

Der MGV „Eintracht“ hat über viele Jahre hinweg auch bei der Altenfeier der Arbeiterwohlfahrt Friedberg mitgewirkt und ihr einen festlichen Rahmen verliehen. Es war für alle ein sehr schöner Anlass, so kurz vor Weihnachten, den alten Menschen unserer Stadt eine Festtagsfreude zu bereiten.

Im Jahre 1973 war das Pokalwertungssingen in Inheiden ein besonderer Höhepunkt. Wir belegten den 1. Platz in der Gruppe 4b. Nur ein paar Punkte fehlten uns, und unser Dirigent hätte auch noch den Dirigentenpreis bekommen.

 

Am 11.02. 1978 richtete unser Verein die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe des Hessischen Sängerbundes aus.

 

Unsere Gesangsgruppe, die Eintrachtspatzen, feierte ihr 10jähriges Bestehen mit einem von sich gestalteten Buntem Abend mit Tanz.

Beim Hessentag in Friedberg im Jahre 1979 sangen der MGV in Fauerbach auf dem Sportplatz und nahmen mit einer Fahnenabordnung am großen Hessentagsfestzug teil.

 

Aus gesundheitlichen Gründen konnte unsere seitherige Vereinswirtin 1980 ihre Gaststätte „Germania“ nicht weiter betreiben und wir waren gezwungen, uns anderweitig umzusehen. Hans und Maria Bauer waren bereit, uns in ihrem Gasthaus „Zur Loreley“ ein neues Zuhause zu geben.

 

Die Vorplanung für unser 125jähriges Jubiläum im folgenden Jahr wurde mit Hochdruck angegangen - mehrere Vorstandssitzungen waren erforderlich. Verträge mit Künstlern und der Brauerei sowie mit dem Festwirt wurden abgeschlossen. Der Termin für das Fest wurde für die Zeit vom 29.05. bis 01.06.1981 festgelegt.

Herrn Bürgermeister Dr. Ludwig Fuhr wurde die Schirmherrschaft angetragen.

 

Ein besonderer Höhepunkt war der Delegiertentag am 02.11.1980.

35 Vereine hatten sich für das Pokalsingen 1981 gemeldet.  Das übertraf alle unsere Erwartungen.

So waren nun die Weichen für unser Fest 1981 gestellt, denn das Pokalsingen war für uns das Wichtigste.

 

Nach einem Wertungssingen in Bad Vilbel und einem Freundschaftssingen in Bindsachsen, war das Jahr 1981 nur noch auf das große Ereignis – das 125jährige Jubiläum unseres MGV “Eintracht“, dessen Schirmherrschaft Bürgermeister Dr. Ludwig Fuhr übernommenen hatte – ausgerichtet. Es wurde dann auch zu einer glanzvollen Veranstaltung, die sich über zwei Wochenenden erstreckte und über das festliche Geschehen hinaus ein eindruckstarkes Bekenntnis zum Chorgesang ablegte.

Als Festpräsident wirkte der 1. Vorsitzende Horst Neurath, und Werner Huhn war der Festdirigent des Jubiläums. Bereits am 16. Mai 1981 wurden die Festtage mit einer akademischen Feier, die mit der Ehrung verdienter „Eintrachtler“ verbunden war, eröffnet. Die Eintrachtsänger traten hierbei erstmals in ihrer neuen Sängerkluft (schwarze Hose, weinroter Sakko) auf. Dieser Feier ging eine Totenehrung mit Kranzniederlegung auf dem Friedhof und am Ehrenmal voraus.

Die Feierlichkeiten wurden am Freitag, dem 29. Mai 1981 mit einem großen bunten Abend mit von Funk und Fernsehen bekannten Künstlern fortgesetzt. Weit über tausend Besucher hatten sich im Festzelt eingefunden. Am späten Samstag Nachmittag haben Pfarrer Specka und Dekan Heininger einen ökumenischen Gottesdienst unter Mitwirkung des MGV „Eintracht“ gestaltet. Ihm folgte später ein großes Freundschaftssingen, an dem zahlreiche befreundete Sängergemeinschaften beteiligt waren. Das Festzelt war auch hier wieder voll besetzt. Vertreter des Magistrats und des Stadtparlaments sowie der Sängerbünde überbrachten ihre Glückwünsche. Auch unser Schirmherr Dr. Fuhr  ergriff hierbei noch einmal das Wort, und die Wetterauer Zeitung berichtete damals wie folgt: „Das Stadtoberhaupt verband mit seinem Glückwunsch an den Jubilar den Dank für das vorbildliche Wirken dieser traditionsreichen Chorgemeinschaft, die im kulturellen Leben der Stadt einen festen Platz einnehme. Durch Ihre innere Geschlossenheit und ihre Leistungsfähigkeit habe die „Eintracht“ immer wieder die Kraft gefunden, das Leben ihrer Mitmenschen mit vielen Veranstaltungen zu bereichern. Sie sei und bleibe ein Botschafter des Gesangs der Kreisstadt.“ Soweit Dr. Fuhr.

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

Die Chordarbietungen beim Freundschaftssingen wurden mit viel Beifall aufgenommen und die Mitternachtsstunde war schon vorbei, als die letzten Töne verhalten.

Bereits am frühen Samstagvormittag begann in der Turnhalle des TSV Friedberg – Fauerbach das große Pokalwertungssingen, das mit über 30 Chorgemeinschaften und etwa 1.500 Sängerinnen und Sängern eine ausgezeichnete Beteiligung erfahren hatte. Die Wertungsrichter hatten dabei gewiss kein leichtes Amt. Den Klassensiegern und allen beteiligten Vereinen wurden die Pokale und Erinnerungsgaben übergeben. Der Tageshöchstpreis fiel an „Eintracht“ Ockstadt, deren Chorleiter – Karl Küster – auch erfolgreichster Dirigent war. In den frühen Nachmittagsstunden des Sonntags setzte sich dann ein großer Festzug durch die von Zuschauern dicht gesäumten Straßen Fauerbachs in Bewegung. Nahezu 50 Nummern umfasste das klingende und singende bunte Band. Angeführt wurde es von einer Reitergruppe des Wetterauer Reitervereins, der am Singen beteiligten Sängervereinigungen sowie mit Motivwagen und Fußgruppen der Fauerbacher Ortsvereine und mehreren Musikkapellen. Die Häuser und Strassen waren festlich geschmückt, und ganz Fauerbach feierte wieder mit der „Eintracht“. Der Tag schloss mit einem fröhlichen Tanzabend im Festzelt, zu dem das Orchester Winfried Berthold aufspielte.

Mit einem zünftigen Frühschoppen – natürlich mit reichlich Freibier – wurde am Montagvormittag Festausklang gehalten. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg sorgte dabei für gute Stimmung. Der Nachmittag gehörte den Fauerbachern Kindern, die bei Spaß und Spiel auch zu ihrem Recht kommen sollten. Mit einem Disco – Night – Tanzabend ging der Tag zur Neige. Die von keinem Misston getrübten und zumeist auch von schönem Wetter begleiteten Festtage haben als ein bedeutsames Kapitel in unsere Vereinschronik Eingang gefunden.

Für alle, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben, war nun eine kleine Ruhepause von Nöten. Doch hat der MGV „Eintracht“ bis zum Ende des Jubiläumsjahres noch an einigen Freundschaftssingen und einem Wertungssingen in Oppershofen teilgenommen, wobei der erste Platz in der Klasse ersungen werden konnte. Aber auch Werner Huhn durfte sich über den Dirigentenpreis freuen.

1982 bis 2006

 

Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr 1981 und zu Beginn der folgenden 25 Jahre war die Sängertätigkeit meist auf interne Veranstaltungen sowie Freundschafts- und Pokalsingen ausgerichtet.

Besonders sei erwähnt:

--  Mitwirkung bei den Feierlichkeiten zur Einweihung der neuen / alten Orgel in der Fauerbacher Kirche am 25. April 1982.

--  Aufnahme der Liedbeiträge für die Schallplatte  „Musikalische Grüße aus Friedberg in der Wetterau“ (1983)

--  Bei der internen Weihnachtsfeier am 11. Dezember 1983 traten die Eintrachtsänger unter der Leitung ihres neuen Dirigenten Jörg Welker (21 Jahre jung) an, der die Nachfolge von Werner Huhn übernommen hat.

Durch den Dirigentenwechsel wurden neue Ideen eingebracht. Neben den traditionellen Männerchorsätzen wurde nun auch modernes Liedgut in das Repertoire aufgenommen. Die “Eintracht“ erlebt in den folgenden Jahren einen enormen Aufschwung. So konnte bereits nach kurzer Zeit ein eigener Liederabend – am 03.11.1984 – durchgeführt werden, an dem zahlreiche Gastvereine teilnahmen. Es war ein großer Erfolg. Auch bei den Jubiläen der Fauerbacher Ortsvereine  “Olympia“ (75 Jahre) und TSV (125 Jahre) wirkte der MGV “Eintracht“ im Rahmenprogramm mit Liedvorträgen mit. Auch bei dem zum ersten Mal durchgeführten Gemeindefest (31.08.86) der Fauerbacher ev. Kirchengemeinde traten die “Eintracht – Sänger“ auf. Etwas Neues hat Einzug im Verein gehalten. Die erste Sängerfreizeit (24. u. 25. Mai 1986) wurde in Ulrichstein ausgerichtet, der noch weitere folgen sollten. Es war harte Arbeit, aber doch sehr schön und von gesanglichem Erfolg gekrönt. Die Geselligkeit wurde natürlich auch gepflegt. So konnte man wohl vorbereitet den 130. Geburtstag des Vereins mit einem Liederabend am 18.10.1986 begehen. 18 Vereine waren der Einladung gefolgt. Der Höhepunkt war der Auftritt der Kärntner Sänger aus Bad Kleinkirchheim.

Ein besonderes Ereignis war auch das Chorkonzert der “Eintracht“ am 25.10.1987 mit den Rodheimer Goldkehlchen, die auch unter der Leitung unseres Dirigenten Jörg Welker standen.

Bei unserem alljährlichen traditionellen Wintervergnügen am 09. Januar 1988 konnte unser Ehrenvorsitzender Fritz Schad I. für seine 60jährige Sängertätigkeit geehrt werden. 135 Jahre MGV “Eintracht“ wurde mit einem Liederabend am 28.09.1991 gebührend gewürdigt. Es nahmen die Chöre unseres Dirigenten Jörg Welker, “Harmonie“ Holzheim, “Frohsinn“ Nieder-Weisel und “Frohsinn“ Bad Nauheim, teil und die Fauerbacher Gesangvereine Doppelquartett FB – Fauerbach sowie die Gesangvereine aus Fauerbach v.d.H. und Fauerbach bei Nidda -.

Am 22.01.1993 steht eine Jahreshauptversammlung an, die einen Wechsel in der Vereinsführung mit sich bringt. Horst Neurath, der 26 Jahre lang die Geschicke des Vereins gelenkt hat, gibt die Tätigkeit als 1. Vorsitzender ab. Hans–Peter Schad wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Gleichzeitig wird Fritz Schad I. zum Alterpräsidenten und Horst Neurath zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Die Singstunde in den Mai, die ebenfalls zur Tradition gehört, wurde im Jahre 1993 in der Reithalle der Fam. Loth als „Tanz in den Mai“ durchgeführt. Die Euphorie des ersten Abends konnte sich aber in den folgenden Jahren nicht fortsetzen, so dass im Jahr 1995 wieder die übliche Singstunde in den Mai im Schützenhaus durchgeführt wurde.

Der Sängerkreis Friedberg – Wetterau beging am 11.07.1993 sein 40jähriges Bestehen. An der Feier in der Friedberger Stadthalle nahmen 25 Kreisvereine mit Liedvorträgen teil, darunter auch der MGV “Eintracht“ Friedberg – Fauerbach. Es sind aber nicht immer nur freudige Ereignisse, von denen hier berichtet werden kann. Auch dunkele Stunden legen sich auf die sonst frohe Sängerrunde. So mussten wir mit Trauer von unserem Alterspräsidenten Fritz Schad I. Abschied nehmen, der am 28.07.1993 für immer von uns ging.

Der Aufschwung des Chores unter der Leitung unseres Dirigenten Jörg Welker machte es möglich, endlich eine CD mit Männerchören aufzunehmen. Am 13.11.1993 war es soweit. Die 31 Liedvorträge wurden im Tonstudio in Friedrichsdorf mit großem Einsatz aufgenommen. Ein großer Teil der Lieder wurden in einem Konzert am 20.03.1994 anlässlich der 10 jährigen Chorleitertätigkeit unseres Dirigenten Jörg Welker bei der “Eintracht“ vorgetragen. Die Zuhörer waren begeistert.

Die Feier zum 100jährigen Bestehen der Fauerbacher Schule (27.05.1994)  wurde mit einigen Liedvorträgen  des MGV “Eintracht“ umrahmt.

Weitere Höhepunkte im Jahr 1994 waren:

--  die Teilnahme am Pokalsingen aus Anlass des 125jährigen Bestehen des Gesangvereins „Frohsinn“ Ockstadt. Obwohl wir nur den 3. Platz in unserer Gruppe erreichten, freuten wir uns über den Dirigentenpreis unseres Chorleiters Jörg Welker.

--  sowie das Treffen der Chöre unseres Dirigenten Jörg Welker (am 29.10.1994), deren Ausrichtung wir übernommen hatten. In Verbindung mit einem Weinfest wurde dieser Liederabend ein voller Erfolg.

Am 22.04.1995 treffen sich die Delegierten des Hessischen Sängerbundes zur Bundeshauptversammlung in Friedberg. Unser Verein umrahmt die Veranstaltung mit 3 Liedvorträgen.  Außerdem veranstaltet der MGV “Eintracht“ ein volkstümliches Konzert am 07.10.1995 in der Fauerbacher Kirche. 13 Lieder werden vorgetragen. Der Erlös der Veranstaltung war für die Renovierung des ev. Gemeindehauses bestimmt. Es kam eine ansehnliche Summe zusammen.

Im Hinblick auf unser 140jähriges Bestehen wurden mehrere Liederabende befreundeter Vereine besucht. Das Fauerbacher Doppelquartett feierte am 15.06.1996 sein 75jähriges Bestehen. Der MGV trat an diesem Abend mit einer neuen Sängerkleidung (Schwarze Hose und grüner Sakko) auf.

Unsere Teilnahme an den verschiedenen Liederabenden spiegelte sich wieder in der großen Beteiligung an unserem eigenen Liederabend zum 140jährigen Bestehen, das vom 27. – 29.09.1996 gefeiert wurde. 30 Chöre mit über 1000 Sängerinnen und Sängern nahmen teil. Dieses Fest konnte Dank der tatkräftigen Unterstützung der MGV Sängerfrauen sowie zahlreicher fördernder Mitglieder reibungslos durchgeführt werden. Der letzte öffentliche Auftritt im Jahr 1996 bei der Weihnachtsfeier der Arbeiterwohlfahrt Friedberg war zugleich der letzte mit unserem Dirigenten Jörg Welker. Leider verließ er uns nach 13 Jahren erfolgreicher Dirigententätigkeit aus privaten Gründen. Er blieb aber weiterhin als förderndes Mitglied der „Eintracht“ verbunden und stand auch als Aushilfsdirigent weiter zur Verfügung. Die Stabübergabe an seinen Nachfolger Jörg Schmalfuß erfolgte beim Wintervergnügen in der Turnhalle am 11.01.1997. Wir erhofften uns eine gute Zusammenarbeit.

Unserem damals ältesten Mitglied August Billasch, der seit dem 26.01.1929 dem Verein angehörte, brachten wir zu seinem 90. Geburtstag ein Ständchen dar, und er wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Am 25.10.1997 wurde ein Konzert gemeinsam mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Friedberg in der Fauerbacher Turnhalle ausgerichtet. In musikalischer Hinsicht war es erfolgreich und ansprechend.

Der erste Auftritt mit unserem neuen Dirigenten Jörg Schmalfuß in Wohnbach brachte hervorragende Bewertungen. So gingen wir auch mit großen Erwartungen zum Volksliedersingen nach Pfaffenwiesbach. Hier konnten wir leider nicht an den ersten Erfolg anknüpfen.

Nach 2 Jahren kam es erneut zu einem Dirigentenwechsel. Neuer Dirigent wurde Kuno Baumann aus Friedberg. Nach nur 7monatiger Zusammenarbeit mit unserem Chorleiter hatten wir einen großen Erfolg beim Kreisleistungssingen am 01.04.2000 in Wohnbach zu verbuchen.

Mehrere Sängerfrauen begleiteten uns immer wieder zu den Liederabenden befreundeter Vereine. So kam es dann auch dazu, dass diese treuen Anhängerinnen sich aus einer momentanen Laune heraus am 08.09.2000 zu einer Vereinigung zusammenschlossen. Sie gaben sich den viel versprechenden Namen: „Damen-Fan-Club des MGV “Eintracht“ 1856 Friedberg-Fauerbach“, und stehen uns Männern bei allen Veranstaltungen des Vereins mit Rat und Tat helfend zur Seite.

 

145 Jahre Männergesangverein “Eintracht“ 1856 Friedberg-Fauerbach war der Anlass  zu einem Liederabend mit Weinfest in der Turnhalle Fauerbach am 20.10.2001. 10 befreundete Vereine feierten dieses Fest mit uns. Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Stimmung ausgezeichnet.

Es ist immer wieder erfreulich, langjährige aktive Sänger ehren zu können. In der Jahreshauptversammlung am 25.01.2002 wurden für 50 Jahre aktive Sängertätigkeit Willi Weber und Robert Schmidt geehrt. Robert Schmitt wurde gleichzeitig für 50 Jahre Mitgliedschaft im MGV “Eintracht“ zum Ehrenmitglied ernannt.

In letzter Zeit hatte der MGV mit der Wahl seiner Dirigenten keine glückliche Hand. So musste man sich zum Ende des Jahres 2002 wieder von Kuno Baumann trennen. Mehrere Bewerber, darunter auch unser ehemaliger Dirigent Jörg Welker, haben sich vorgestellt und Probesingstunden abgehalten. Die aktiven Sänger entschieden sich mit großer Mehrheit für Jörg Welker, und wir gingen mit ihm erwartungsvoll in das Jahr 2003. Hier stand gleich wieder eine Ehrung für 50 Jahre aktive Sängertätigkeit und Mitgliedschaft im MGV an. Werner Schad wurde hierfür geehrt und zum Ehrenmitglied ernannt.

Neben unseren üblichen Auftritten zu Liederabenden und Ständchen präsentierten wir uns mit einem “Bunten Blumenstrauß“ am 19.10.2003 in unserem Vereinslokal “Zur Loreley“. Im vollbesetzten Saal hatten wir einen großen Erfolg.

In der Jahreshauptversammlung am 06.02.2004 wurde die aktualisierte Vereinssatzung beschlossen. Gleichzeitig wurde der geschäftsführende Vorstand beauftragt die Gemeinnützigkeit für den MGV “Eintracht“ zu beantragen. Mit Schreiben vom Finanzamt vom 22.04.2004 wurde die Gemeinnützigkeit anerkannt.

Bei der vereinsinternen Ehrungsveranstaltung am 03.04.2004 konnten erneut viele Ehrungen vorgenommen werden.

Für 75 Jahre aktive Sängertätigkeit wurde Albrecht Hartweg geehrt.

Für 50 Jahre aktive Sängertätigkeit und 50 Jahre Mitgliedschaft im MGV wurden geehrt und zu Ehrenmitgliedern ernannt: Fritz Kynast und Erich Schad. Für 25 Jahre Tätigkeit als 2. Vorsitzender Reinhold Haase.

Das Jahr 2004 schloss mit einem besonderen Höhepunkt, dem Weihnachtskonzert des MGV in Verbindung mit einem Gospelchor in der vollbesetzten Marienkirche in Friedberg ab. Das Konzert und der Gospelchor standen unter der Leitung unseres Dirigenten Jörg Welker, der inzwischen zum Kreischorleiter ernannt wurde. Diese Veranstaltung fand bei den Besuchern sehr großen Anklang und war für uns ein unerwarteter großer Erfolg.

Die Spendenfreudigkeit der Besucher ermöglichte es. der katholischen Kirchengemeinde Friedberg und der evangelischen Kirchengemeinde Fauerbach jeweils einen ansehnlichen Geldbetrag für ihr Entgegenkommen bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Konzertes zu übergeben.

 

Im Jahr 2005 waren bereits viele  Tätigkeiten im Verein vom bevorstehenden Jubiläumsfest – 150 Jahre MGV „Eintracht“ 1856 – in 2006 geprägt, dennoch wurden mehrere Liederabende besucht sowie Ständchen zu verschiedenen Anlässen dargebracht. Besonders erwähnenswert ist das Ständchen aus Anlass der Übernahme unseres Vereinslokals , Gasthaus „Zur Loreley“, durch die Familie Harth.

Wir fanden aber auch noch Zeit für die traditionelle Mehrtagesfahrt, deren Ziel diesmal Berlin war. Es waren fünf herrliche Tage, die einen bleibenden Eindruck hinterließen.

In tiefer Trauer mussten wir jedoch für immer Abschied nehmen von zwei aktiven Sängern und zwei passiven Mitgliedern, darunter unser ältestes Ehrenmitglied August Billasch.

 

Ein Chortreffen der Vereine unseres Dirigenten Jörg Welker wurde in diesem Jahr von den Eintrachtsängern im Dorfgemeinschaftshaus in Bauernheim ausgerichtet. Liedvorträge der Chöre aus Nieder-Weisel, Echzell und Fauerbach standen auf dem Programm. Diese gelungene Veranstaltung soll in den nächsten Jahren wechselweise bei den drei Chören fortgeführt werden.

Auch die zentrale Ehrenveranstaltung des Sängerkreises Friedberg-Wetterau in Rosbach wurde durch mehrere Liedvorträge des MGV „Eintracht“ umrahmt.

Die folgenden Übungsstunden waren ausgerichtet für die Aufnahme einer zweiten CD zu unserem Jubiläum. Nach vielen anstrengenden Singstunden konnten wir Ende Juli die ersten Probeaufnahmen vornehmen. Mit der letzten Aufnahme im November war das Ziel erreicht. Die neue CD des MGV war Anfang Dezember fertig, so dass sie als Weihnachtsgeschenk auf manchen Gabentisch gelegt werden konnte.

 

Ein arbeitsreiches Jahr 2005 wurde mit der Jahresabschlussfeier der aktiven Sänger am 30.12.2005 beendet.

 

Ein großes Fest war dann unser 150-jähriges Jubiläum, das vom 19. bis 21. Mai 2006 stattfand.

Die Festlichkeiten fingen eigentlich bereits am 6. Mai an, mit den Gedenken an die Toten auf dem Friedhof und am Ehrenmal in Fauerbach. Am Abend folgte der Sektempfang und Festkommers in der Loreley..

Weiter ging es dann im Festzelt auf dem Gelände der Reitanlage Loth. 

Am Abend des 19. Mai startete ein Discoabend mit DJ Bobby, der aus dem Rundfunk und dem Triatlon Ironman bekannt war. Es folgte am 20. Mai ein Showabend mit der Band AllgäuPower. Den Abschluß bildete am 21. Mai ein Freundschaftssingen und der Festumzug durch die Strassen Fauerbachs. Die Kapelle "Goldene Erinnerung" machte dann den musikalischen Ausklang.

2007 bis 2019

 

Anfang 2009 konnten wir mit Werner Bohm einen neuen Chorleiter für unseren Gesangverein gewinnen.

 

Jubelklänge zur Einheit hieß es bei einem Gemeinsamen Konzert mit dem Musikverein Echzell am 03. Oktober 2009 in der Turnhalle Fauerbach.

 

Am 13. November 2010 nahm der MGV bei einem Kritik- und Wertungssingen des Sängerkreises Friedberg-Wetterau teil. Für unser Lied „Das Tal in den Bergen“ bekam der MGV ein SEHR GUT und der Beitrag „Aufruf zur Jagd“ bekam ein GUTE DARSTELLUNG.

 

Die Mehrtagesfahrt 2011 ging vom 02.06. bis 05. Juni 2011 nach Maurach am Achensee / Tirol. Dabei ging es auch zu einem lustigen Friedhof in Grainsbach, der Kerzenfabrik in Bridegg und des kleinsten Ortes Rattenberg.

 

Die Mehrtagesfahrt 2012 ging vom 07.06. bis 10.06. nach Friedrichroda nach Thüringen. Dazu gehörte die Besichtigung des Erlebnis-Bergwerks in Merkers, der Besuch der Klassikerstädte Weimar und Erfurt und die Besichtigung des Meeresaquariums in Zella-Mehlis.

 

Unter dem Motto „Chorgesang und Hörnerklang“ veranstaltete der MGV ein musikalisches Menü für Genießer. Das Gemeinsame Konzert mit der Jagdhorngruppe des Gesangvereins „Frohsinn“ Ockstadt fand am 03. Oktober 2012 im Vereinslokal „ Zur Loeley“ statt.

 

Zusammen mit dem Landespolizeiorchester Hessen wurde am 24. Februar 2013 ein Benefiz-Neujahrskonzert in der Heilig-Geist-Kirche durchgeführt.

 

Nachdem unser bisheriges Vereinslokal „Zur Loreley“ verkauft wurde, fanden wir im evangelischen Gemeindehaus eine neue Heimat. Die erste Singstunde war dann am Montag, 04.11.2013 um 20:00 Uhr. Die Faschingsfeier 2014 wurde noch einmal abschließend in der Loreley durchgeführt.

 

Unser Ziel bei der Mehrtagesfahrt 2014 war Bad Alexandersbad im Fichtelgebirge. Die Fahrt ging vom 19.06. bis 22.06.2014. Auf dem Plan stand eine Besichtigung der Festspielstadt Bayreuth und der Besuch der Kurstädte Franzensbad und Marienbad in Tschechien.

 

Am 29. September 2014 wurden alle Vereinsmitglieder darüber informiert, dass der bisherige Kassierer Martin Linde vorzeitig sein Amt niedergelegt hat. Der neue Kassierer heißt Helmut Habicht.

 

In der Marienkirche veranstaltete der MGV das Vorweihnachtliche Konzert am 30.11..2014. Dazu konnten wir die Bläser von „Man in Blech“ gewinnen.

 

Ein großes Fest war unser 160-jähriges Jubiläum, welches vom 06. Mai bis 08. Mai 2016 in der Turnhalle Fauerbach stattfand. Am ersten Tag kamen zu einem Freundschaftssingen andere befreundete Chöre hinzu. Am 2. Tag sorgte bei einem Showabend  die Kultband „HuNis“ aus Bad Hildelang im Allgäu für eine Mords Gaudi. Die volle Turnhalle war begeistert von der Darbietung der beiden Herren auf der Bühne und zwischen den Zuschauerreihen.. Ein weiteres Highlight war am dritten Tag bei einem weiteren Freundschaftsingen der gemeinsame Auftritt mehrerer Männerchöre mit gut 100 Sängern – klang richtig gut  Für den Ausklang sorgte bei einem Dämmerschoppen der Musikverein Echzell.

 

Bei unserer Mehrtagesfahrt 2016 ging es vom 26.05. bis 29.05. nach Lam in den bayrischen Wald. Es ging dabei auch nach Bad Kötzting und Höllensteinsee.

 

 Ein Schock ereilte den Verein am 21. Juli 2016. Plötzlich und unerwartet verstarb viel zu früh unser langjähriger 2. Vorsitzender Reinhold Haase, der das Amt 36 Jahre inne hatte. Seine vielen Aufgaben mussten auf die anderen Vorstandsmitglieder verteilt werden. In Erinnerung bleiben seine individuellen und besonders kreativen Briefmarken und Glückwunschkarten, die nicht weiter so gemacht werden. Bei einer Vorstandssitzung am 31. August 2016 wurde mit Christoph Kinner ein neuer 2. Vorsitzender gefunden.      

 

Bei der Jahreshauptversammlung am 31. März 2017 wurde auch der Vorstand neu gewählt. Helmut Habicht gibt das Amt des Kassierers aus gesundheitlichen Gründen an Dieter Krug ab  

 

In der Marienkirche wurde am 27.11.2017  ein Vorweihnachtliches Konzert durchgeführt. Unter Mitwirkung der Ober-Wöllstädter Bläser war dies bei gut gefüllter Kirche ein besonderes Erlebnis.. Der Erlös kamen der Katholischen und Evangelischen Kirchengemeinde zu Gute.

 

Am 22. Januar.2018 ist der Geschäftsführende Vorstand nach 25 Jahren immer noch mit Hans-Peter Schad als 1. Vorsitzender und Manfred Weiß als Schriftführer besetzt. Die Ehrung dazu fand am 30. April 2018 in einer besonderen Singstunde statt. Der 2. Vorsitzende Christoph Kinner hielt dazu ein emotionales Laudatio, wo viele Tätigkeiten aus der Vergangenheit und der Gegenwart hervorgehoben wurden. Neben einem Präsentkorb gab es vom Kassierer Dieter Krug im Namen der Vorstandskollegen eine Flasche Champagner.

 

Die 4-Tagesfahrt 2018 fand vom 31.05. -03.06. statt und ging in die Sächsische Schweiz und Dresden. Wieder konnten wir 44 Mitreisende dafür gewinnen, diese schöne Reise mitzumachen. Dazu gehörten der Besuch der Festung Königstein, der Schlosspark Pillnitz und die Porzellanmanufaktur Meißen.

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Nach langer, schwerer Krankheit nahmen wir am 20. August 2018 Abschied von  Horst Neurath. Horst wurde fast 84 Jahre alt und war fast 70 Jahre aktives Mitglied und Sänger. In dieser Zeit war er 26 Jahre 1. Vorsitzender und anschliessend 25 Jahre Ehrenvorsitzender. Für seine Leistungen wurde er mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet. Möge er in Frieden ruhn.

 

Dass wir mit Werner Bohm eine treue Seele als Chorleiter gewinnen konnten, zeigte sich am 10. Februar 2019. Zu seinem 10-Jährigen Chorleiter-Jubiläum bei unserem Verein veranstalteten wir ein Kaffee-Nachmittag, wo auch der Bürgermeister Dirk Antkowiak, der Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender und auch die Vorsitzende des Sängerkreises Bettina Winkel teinahmen. Werner erhielt die Vereinstreue-Nadel, eine Urkunde und ein Präsentkorb. Ein herzliches Dankeschön.

 

Ende 2019 waren wir noch 24 aktive Sänger und 138 passive Vereins-Mitglieder

2020 bis 2021 (heute)

 

Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen der Maske. Wegen CORONA, ein Grippevirus  welches weltweit die Lungen angreift, ist nicht nur bei uns kein Singen und keine Veranstaltung möglich. Zuletzt fanden noch Fasching (22.2.) und Heringsessen (26.2.) statt. Das Zauberwort ist Impfung. Die geplante 5-Tages-Fahrt im September nach Rastede musste wegen Corona abgesagt werden.  Statt der traditionellen Weihnachts-Feier wurde ein Weihnachts-Brief an alle Vereinsmitglieder verteilt. Bis Ende 2020 gab es weltweit über 80 Millionen Infizierte und 1,7 Millionen Tote.

 

Auch im Jahr 2021 bestimmte das Corona-Virus unser Vereins-Leben.  Erst am 21.06.2021 konnten wir vorsichtig wieder mit den regelmäßigen Singstunden starten.  Auch die ersten Ständchen waren wieder möglich. Über ein Tages-Ausflug mit Planwagen von Pferden gezogen am 05.09.2021 freuten sich über 30 Vereins-Mitglieder. Die 5-Tages-Fahrt nach Rastede wurde erneut verschoben.

Die 2020 verschobene Jahreshauptversammlung musste wegen Corona am 10.09.2021 in einen größeren Raum, dem Bürgerhaus in Ossenheim, verlegt werden.

Dabei ging eine Ära zu Ende. Manfred Weiß trat nach 28 Jahren bei der Wahl des Schriftführers nicht mehr an. Seine Aufgaben übernimmt der 2. Vorsitzende Christoph Kinner. Manfred Weiß und auch Jürgen Neurath wurden zu Ehren-Mitgliedern ernannt. Zum Ende des Jahres 2021 waren weltweit an Corona über 5 Millionen Menschen gestorben und 250 Millionen Infizierte. Tendenz stark steigend.

 

So langsam macht sich der Altersdurchschnitt unter den Sängern bemerkbar. Um da entgegen zu wirken, liessen sich mit Dieter Krug und Christoph Kinner 2 Vorstands-Mitglieder bei der Hessischen Musikakademie in Schlitz zu Vereins-Piloten schulen.

 

Im November 2021 dürfen wir noch 21 aktive Sänger und 139 passive Vereinsmitglieder zählen. Wegen Umzug, Krankheit und Alter sind wir sehr daran interessiert, dass nach der Pandemie neue Sänger zu uns kommen.

Wir hoffen und wünschen, dass sich noch viele Jubiläen,  Feste und positive Ereignisse einreihen werden und weiterere Meilensteine in unserer Vereinsgeschichte werden.

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Stand: 17.03.2024